Immanuel Kant- "Was ist Aufklärung?"



·.°.·°.·




Textanalyse zu Immanuel Kants Text
"Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?"


Zusammengefasst sind die Hauptaussagen des Textes, dass der Mensch unmündig sei, weil er die Unmündigkeit wegen ihrer Bequemlichkeit bevorzugt, aber um ein aufgeklärter Mensch zu sein müsse man auch öffentlich Gebrauch von seinem Verstand machen.

Er beginnt mit der Behauptung, dass der Mensch für seine Unmündigkeit selbst schuld sei, da er nicht in der Lage ist sich seines Verstandes ohne fremde Hilfe zu bedienen und deshalb sein Wahlspruch: "Habe Mut, dich deines eigenen Verstand zu bedienen!" Er setzt am Ende seines Wahlspruchs ein Ausrufezeichen, damit möchte er den unaufgeklärten Menschen auffordern und ihn dazu bewegen nachzudenken, da er so etwas nicht gewohnt ist.

Weiter im Text provoziert er sozusagen die unaufgeklärten Menschen, indem er sie als "faul und feige" bezeichnet. Die Nutzung dieser zwei Begriffe ganz am Anfang seines Absatzes regt die Leser zum Weiterlesen an, da sie neugierig auf seine These werden. Zur Aussage, dass der Mensch faul und feige sei, kommt Kant, weil er behauptet, dass den Mensch die Unmündigkeit bequemer wäre. Er unterstützt diese Aussage mit Beispielen aus dem alltäglichen Leben. Kant benutzt für die Beispiele die erste Person des Singulars, damit sich der Leser verstärkt damit identifizieren kann. Er sagt auch, dass die Menschen für ihre Unmündigkeit größtenteils nichts können, da ihre Vormünder sie so erzogen haben. Als Vergleich nennt er ein Vieh, das von seinen Besitzer verdummt wurde, so dass er sich nicht gegen ihn wehren kann. Dadurch will Kant erreichen, dass die Leser sich Gedanken machen zu ändern, da sie sich sonst nicht von einem Haus Vieh unterscheiden würden. Als Voraussetzung für die Aufklärung setzt er die Freiheit voraus.

Im letzten Abschnitt seiner Argumentation stellt er deutlich heraus, dass der unmündige Mensch zwar das Potential hat sich vollständig seines eigenen Verstand zu bedienen, es sei aber noch ein langer Weg bis zu einem aufgeklärten Zeitalter. Zwar beantwortet Kant die Frage, ob wir (zur Zeit der Veröffentlichung des Textes) in einem aufgeklärten Zeitalter leben, mit einem "Nein", aber sagt, dass wir auf dem Weg dahin sind.


·.°.·°.·




Erörterung Immanuel Kant: Was ist Aufklärung?

Immanuel Kant definiert Aufklärung als das Handeln mit dem Verstand ohne den Einfluss eines Außenstehenden. Gleichzeitig kritisiert Kant die Unmündigkeit der Menschen im Jahre 1784. Aufgrund ihrer Faulheit geben sie Entscheidungen und Verantwortung an andere ab, die jedoch als Vormünder dann die Oberhand über die Menschen bekommen und mit ihrer Macht über sie auch falsche Entscheidungen treffen können. Man kann es nach Kant nur Aufklärung nennen, wenn man ohne Einschränkung in seiner Freiheit handeln und denken kann. Deshalb behauptet er, dass wir heute zwar in noch keinem aufgeklärten Zeitalter, doch aber in einem Zeitalter der Aufklärung leben, da der Kreis, in dem die Personen schon in der Lage sind frei zu handeln und zu denken, weiter wächst.

Kants Wahlspruch "Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstanden zu bedienen!" sagt eigentlich schon aus, wie er zu dem Thema Aufklärung steht. Gut ist, dass er auch das Zeitalter beachtet, in dem er sich befindet und von den Menschen verlangt frei zu handeln und zu denken. Im 18. Jahrhundert stand Unterdrückung noch an der Tagesordnung und nur wenige hätten sich getraut überhaupt einen Schritt in Richtung Aufklärung zu machen, da sie mit den Konsequenzen für ihr Handeln bestraft werden konnten. Da noch keine Meinungsfreiheit herrschte, war es sehr schwer sich gegen höhere Ämter durchzusetzen. Natürlich dachte man damals mehrmals darüber nach, bevor man Regeln oder Gesetze in Frage stellte, nur weil man sie nicht gerecht fand. Heute kann man seine Meinung frei äußern. Auch wenn man damit vielleicht nichts erreicht, wird man nicht bestraft. Geld bedeutet Macht. Mit der Unmündigkeit, von der Kant spricht, hat er natürlich Recht, weil es sehr einfach sein kann, die Oberhand anderen zu überlassen - egal ob aus gezwungen oder freien Stücken. Aufklärung hätte damals eigentlich nur erreicht werden können, wenn man die Mehrheit auf seiner Seite hatte, jedoch war egal, ob es der Wahrheit entsprach oder nicht. Kant meint, dass Aufklärung auch schon durch das Handeln mit dem freien Verstand im öffentlichen Gebrauch existieren kann.


·.°.·°.·




Erklärung mithilfe von Immanuel Kant: Was ist Aufklärung?

1784 erklärte Immanuel Kant die Aufklärung so: "Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit". Seiner Meinung nach lebte er damals schon in einem Zeitalter der Aufklärung, auch wenn seine Mitmenschen mit dem Gedanken der Aufklärung nicht viel anzufangen wussten. Dem zu Folge würden wir, laut Kant, auch noch heute in einem Zeitalter der Aufklärung leben. Allerdings denken die Menschen keineswegs selbstständig, sie lassen sich schon fast durch die Medien kontrollieren. Also leben wir, im Gegensatz zu Kants Ansicht, noch nicht in einem Zeitalter der Aufklärung. Dies kann erst geschehen, wenn alle Menschen frei und selbstständig denken. Unser freies Denken wird im Alltag überall eingeschränkt. Wie z.B. durch Gesetze, sie hindern jemanden meistens daran sich frei zu entfalten. Oder, was auch ein Gedanke der Aufklärung ist, gegen die Autorität zu rebellieren. Andererseits sind Gesetze nötig um klare Regeln zu schaffen, auch wenn sie manchmal zu überzogen erscheinen, ohne sie würde alles "drunter und drüber" laufen. Auch in großen Gruppen wird unser freies Denken eingeschränkt. Alleine mögen wir schlau und aufgeklärt sein, in der Gruppe handeln wir fast schon ohne Sinn und Verstand. Der wichtigste Punkt der Aufklärung ist die Bildung. Durch sie erfahren wir selbstständiges Denken und lernen was Richtig und was Falsch ist, sei es im sozialen Umfeld oder in der Schule oder im Beruf. Ohne Bildung würden wir alles glauben, was uns erzählt wird, auch wenn es der größte Müll ist. In unserer Gesellschaft gibt es allerdings das Problem, dass Menschen aus ärmeren Verhältnissen meistens schlechtere Chancen auf Bildung haben, weil das Geld oder die Finanzierung fehlt. Somit wäre der Punkt Bildung für viele erfüllt, aber nicht für alle und Aufklärung soll für alle da sein, jeder Mensch, egal ob Arm oder Reich, soll die Chance auf Bildung und selbstständiges Denken und Handeln haben. So ist es auch mit der Politik. Jeder darf wählen, wenn er oder sie 18 Jahre alt ist. Das ist soweit dem Gedanken der Aufklärung entsprechend, jeder hat eine freie Wahl und kann selbstständig entscheiden wen er wählt. Allerdings werden nicht die eigenen Gedanken durchgesetzt, oder die Gedanken der Politiker, die den eigenen möglichst genau entsprechen, sondern die Gedanken der Partei. Das sind nicht unsere eigenen Gedanken und ist somit auch nicht aufgeklärt. Im Großen und Ganzen denke ich, dass wir zwar in einem aufgeklärten Zeitalter leben, es gibt aber so viele Einschränkungen, dass ziemlich selten ein selbstständiges Denken möglich ist. Wir befinden uns aber auf einem guten Weg in ein vollständig aufgeklärtes Zeitalter.


·.°.·°.·